PRESSEINFORMATION DES LANDKREISES NORDWESTMECKLENBURG

Pressemitteilung

PRESSEINFORMATION DES LANDKREISES NORDWESTMECKLENBURG
Geflügelpest in Nordwestmecklenburg weiter auf dem Vormarsch: Veterinäramt
aktualisiert Warnung und mahnt dringend zur Einhaltung von Verhaltensregeln
Wismar, 28.10.2025
Nach bereits vier bestätigten Fällen von Geflügelpest bei Wildvögeln wurden am
zurückliegenden Wochenende über ganz Nordwestmecklenburg verteilt 15 weitere
Totfunde gemeldet. Diese befinden sich momentan in der Abklärung. Der Landkreis
Nordwestmecklenburg mahnt die allgemeine Bevölkerung dringend zur Einhaltung von
Verhaltensregeln und appelliert ausdrücklich an Geflügelhalter zur Separation ihrer
Vögel von Wildvögeln.
Sowohl bei den bestätigten als auch den Verdachtsfällen handelt es sich um einzelne
verendete Wildvögel, fast ausschließlich Kraniche. „Wir warnen dringend davor,
aufgefundene Tiere anzufassen!“ sagt Landrat Tino Schomann. Gleichzeitig bittet er
jedoch darum, Totfunde zu melden. Dies sollte über die Meldeadresse
veterinaeramt@nordwestmecklenburg.de erfolgen. In Notfällen ist über die Leitstelle
Westmecklenburg unter der Rufnummer 0385-50000 der Bereitschaftsdienst der
Amtstierärzte erreichbar.
Durch die Infektion sind die erkrankten Kraniche sehr geschwächt, lassen sich auch auf
Grundstücken nieder, versterben dort oder versuchen, weiterzufliegen. Die Infektion
kann zu Gehirnhautentzündung führen, wodurch die Tiere unkoordinierte Bewegungen
tätigen, taumeln und den Kopf verdrehen. Amtstierarzt Dr. Philipp Aldinger: „Das sieht
natürlich dramatisch aus. So hart es klingt, aber: Die Natur nimmt da ihren Lauf. Den
Tieren kann medizinisch nicht geholfen werden.“
Insbesondere für Hobby- Geflügelhalter geht es nun darum, den direkten und indirekten
Kontakt mit infizierten Wildvögeln, deren Ausscheidungen bzw. dadurch kontaminierte
Materialien zum Hausgeflügel sicher zu vermeiden. „Wir haben zum Glück sehr
verantwortungsvolle Geflügelhalter und daher noch keinen Fall von Geflügelpest in
Haltungen zu verzeichnen. Dennoch: Nutzen Sie alle machbaren Möglichkeiten aus. Wird
eine Geflügelhaltung jetzt besonders häufig von großen Wildvogelschwärmen
überfolgen, dann ist es jetzt eine gute Idee, den Auslauf zu verkleinern oder die Tiere in
den Stall bzw. in die Voliere zu holen“, appelliert Dr. Philipp Aldinger an alle
Geflügelhalter.
Folgendes müssen Geflügelhalter daher beachten:
• Verhindern Sie den direkten Kontakt zwischen Ihrem Hausgeflügel und
Wildvögeln. Hofteiche sind besonders attraktiv für Wildvögel und stellen die
größte Risikoquelle für Infektionen dar. Hier reicht oft schon ein Stockenten-
Pärchen als Infektionsquelle für den eigenen Hausgeflügelbestand aus. Daher sind
Hofteiche weiträumig auszuzäunen, so dass die eigenen Tiere keinen direkten und
indirekten Kontakt zu Wildvögeln haben können.
• Gehen Sie nicht direkt vom Feld in den Geflügelstall, das könnte einen
ungehinderten Eintrag des Virus begünstigen.
• Tränken Sie Ihr Geflügel nicht mit Oberflächenwasser, zu dem Wildvögel Zugang
haben.
• Füttern Sie das Geflügel nur an Stellen, die für Wildvögel unzugänglich sind.
• Bewahren Sie Futter, Einstreu und sonstige Gegenstände, die mit Geflügel in
Berührung kommen können, für Wildvögel unzugänglich auf.
• Lassen Sie plötzliche erhöhte Tierverluste durch einen Tierarzt abklären bzw.
informieren Sie den Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt
des Landkreises Nordwestmecklenburg.
„Wichtig zu wissen ist, dass unsere Lebensmittelproduzenten, die Geflügel und deren
Produkte verwerten, engmaschig durch die Behörden und den Handel kontrolliert
werden. Eine Gefahr von beispielsweise Eiern oder Fleisch geht also nicht aus“, erklärt Dr.
Aldinger abschließend.
Die aktuelle Risikobewertung und weitere Informationen zur Geflügelpest finden
Interessierte auch auf der Homepage des Friedrich-Loeffler-Instituts:
https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/aviaere-influenza-ai-
gefluegelpest/
Bei fachspezifischen Fragen stehen die Mitarbeitenden des Veterinäramtes zur
Verfügung (03841- 3040 3901). In Notfällen ist über die Leitstelle Westmecklenburg
0385-50000 der Bereitschaftsdienst der Amtstierärzte erreichbar.
Pressestelle des Landkreises Nordwestmecklenburg


Holger Glaner
Rostocker Straße 76
23970 Wismar
Telefon 03841 3040-9022
E-Mail: Presse@nordwestmecklenburg.de

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